Struktur
Der Verband Christlicher Pfadfinder*innen (VCP) ist geprägt von einer demokratischen und partizipativen Struktur, die allen Mitgliedern ermöglicht, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an Entscheidungen beteiligt zu sein. Das abgebildete Strukturdiagramm zeigt exemplarisch, wie die verschiedenen Ebenen der Organisation miteinander verknüpft sind und wie demokratische Mitbestimmung gelebt wird.
Die Basis bilden die Meuten/Wölflinge und die Sippen/Sipplinge, die Kinder- und Jugendgruppen. Diese Gruppen sind das Herzstück der Pfadfinderarbeit. Sie sind Teil von größeren Einheiten und wählen Vertreter in den sogenannten Stammesthing, das zentrale demokratische Gremium eines Stammes.
Das Stammesthing setzt sich aus allen Mitgliedern des Stammes zusammen und ist verantwortlich für wichtige Entscheidungen wie die Wahl der Stammesleitung (Stafü) und die Bestimmung von Delegierten für Region und Land. Die Stammesleitung wiederum führt die Beschlüsse aus und organisiert die praktische Umsetzung der Pfadfinderarbeit vor Ort.
Ein wichtiger Teil der demokratischen Organisation ist die Führungsrunde, die sich aus Leitungspersonen der verschiedenen Altersstufen (Akela/Meutenleitung für die jüngeren Kinder und Sifü/Sippenleitung für die älteren Jugendlichen) zusammensetzt. Diese Runde koordiniert die Arbeit im Stamm und sorgt für Austausch und Zusammenarbeit.
Das System ist so gestaltet, dass Entscheidungen auf verschiedenen Ebenen getroffen werden, aber alle Mitglieder – von den jüngsten Pfadfinder*innen bis zu den erfahrenen Leitungen – eine Stimme haben. So lernen die jungen Menschen nicht nur spielerisch Pfadfinderische Fähigkeiten, sondern entwickeln auch ein Verständnis für demokratische Prozesse, Verantwortung und Mitbestimmung.
Das demokratische Lernen im VCP geht über die formalen Strukturen hinaus: In den Gruppen werden regelmäßig demokratische Verfahren eingeübt, z. B. durch die Wahl von Gruppen- und Lagerleitungen, das gemeinsame Planen von Aktionen und das Verhandeln von Regeln. Dadurch erfahren die Jugendlichen Demokratie als lebendigen Prozess und können soziale Kompetenzen wie Kommunikation, Kompromissfindung und Kritikfähigkeit entwickeln.
Insgesamt verbindet der VCP durch seine Struktur demokratische Prinzipien mit erlebnisorientierter Jugendarbeit – eine Kombination, die junge Menschen nachhaltig stärkt und sie zu verantwortungsvollen Mitgliedern der Gesellschaft macht.